Page - Tusayan
Aufbruch aus Page
Wir haben in den letzten Tagen viel erlebt. Philip redet immer noch ganz begeistert von "seinem Arch", dem Delicate Arch im Arches National Park. Nach dem Fruehstueck verlassen wir Page um uns zum letzten grossen Hoehepunkt unserer Reise zu begeben - dem Grand Canyon.
Wir fahren auf dem Highway 89 heraus aus Page zurueck nach Sueden. Nach etwa einer Stunde machen wir einen Abstecher zur Navajo Bridge.
Auf der Navajo Bridge
Bis 1928 war die Lee's Ferry die einzige Moeglichkeit auf einer Strecke von etwa 600 Meilen (965 km) den Colorado zu ueberqueren. Das aenderte sich 1929 als die Navajo Bridge fertiggestellt wurde. Die Faehre, die bei einem Unfall gesunken war, wurde nicht wieder ersetzt. Fast 7000 Menschen und ueber 1000 Autos kamen zur Eroeffnung der Bruecke. 60 Jahre spaeter hatte der Verkehr erheblich zugenommen und die Bruecke reichte nicht mehr aus. Die alte Bruecke war nur 18 Fuss (5.5m) breit und hatte ein Gewichtslimit von 36 Tonnen. Daher wurde 1993 eine neue Bruecke gebaut. Waehrend der Bauzeit wurde sehr aufgepasst, dass keine Steine oder Baumaterialien in den Fluss fielen. Dort wo Felsen abgschliffen oder weggesprengt wurde, hat man den darunterliegenden Stein eingefaerbt, damit er die gleiche Farbe hat wie der umliegende Fels. Die neue Bruecke sieht fast so aus wie die alte. Allerdings ist sie breiter und durch die neue Technik auf viel stabiler.
Wir laufen mit Philip auf die Bruecke. Die Frau von der Touristeninformation erzaehlt uns, dass man hier Condore sehen kann. Allerdings sind an diesem Mittag keine Voegel unterwegs. Dafuer gibt es von der alten Bruecke, die heute eine Fussgaengerbruecke ist, einen aufregenden Blick nach untern. 467 Fuss (142m) tiefer fliesst der Colorado River und wir sehen sogar ein Schlauchboot auf dem Weg zum Grand Canyon. Dafuer dass Philip ueber die Bruecke gelaufen ist und nach Condoren Ausschau gehalten hat, bekommt er einen Junior Ranger Anstecker. Darauf ist er ganz besonders stolz.
Nach dem Besuch der Bruecke fahren wir weiter den Highway 89 nach Sueden zum Cameron Trading Post. Auf dem Weg kommen wir an vielen kleinen Siedlungen vorbei, die oft nur aus ein paar Haeusern bestehen.
Cameron Trading Post
Wir haben uns den Cameron Trading Post zum Mittagessen ausgesucht. Eine Haengebruecke, die um 1911 ueber den Little Colorado River gebaut worden ist, veranlasste die Brueder Hubert und C D Richardson hier einen Handelsstuetzpunkt zu eroeffnen. Die ansaessigen Hopi und Navajoindianer kommen seither, um hier Ihre Waren anzubieten.
Nachdem wir durch den Laden gebummelt sind, gehen wir zum Restaurant zum Mittagessen. Philip moechte Pommes haben, und Mama und Papa wollen noch einmal ein gefuelltes Navajobrot essen. Mhm - lecker. Nach dem Essen kaufen wir noch ein paar Reiseandenken. Zum Schluss werfen wir noch einen Blick auf die Haengebruecke ueber den Little Colorado River.
Wir verlassen hier den Highway 89, auch Navajo Trail genannt, und fahren auf der Service Road 64 nach Westen.
Little Colorado River Gorge
Etwa 19 Meilen westlich vom Highway 180 auf der Service Road 64 kann man die Schlucht des Little colorado River sehen. Die schlucht ist sehr beeindruckend.
Der Little Colorado River kommt von Mount Baldy in den White Mountains und schlaengelt sich dann nach Norder zum Wupatki National Monument, bis er dann in den Grand Canyon muendet. Hinter Cameron verlaeuft der Little Colorado River unterirdisch und macht einen 2000 Fuss (610 m) Abstieg zum Grand Canyon. Auch wenn der Fluss nicht ueberirdisch verlaeuft hat er doch eine beeindruckende Schlucht hinterlassen.
Im Gegensatz zum Grand Canyon ist die Schlucht des Little Colorado River seht eng. Die Felswaende sind eher grau und nicht gerade einladend. Wenn man ein bisschen in die Ferne guckt, dann sieht die Schlucht aus, wie ein Riss in der Erde. An den Aussichtspunkten gibt es neben Pickicktischen und einer kleinen Navajo Touristeninformation sehr viele einheimische Haendler, die hier an Staenden ihre Waren anbieten.
Nach einem kurzen Aufenthalt und einem atemberaubenden Blick in die Tiefe fahren wir weiter zum Grand Canyon. Die Strasse schlaengelt sich jetzt bergauf. Bald kommen wir bei dem Wachtturm Desert View an.
Desert View
Der Desert View Wachturm wurde von 1930 - 1933 gebaut. Durch seine Steinbauweise und Tasache, dess er ziemlich verwittert ist, sieht der Turm aber viel aelter aus. Die Struktur ist den Wachttuermen der Anasazi, (indianische Ureinwohner) nachgebildet. Allerdings ist er viel groesser als die Tuerme, die die Anasazi gebaut haben. Neben einem Andenkenladen gibt es in dem Turm auch interessante Malereien. Das Gebaeude besteht aus zweit kreisfoermigen Einheiten. Waehrend der grosse Kreis nur ein Stockwerk hat, so ist der kleine Kreis fuenf Stockwerke hoch.
Natuerlich will Philip bis ganz nach oben laufen. Es gibt ganz schoen viele Stufen, und nicht ueberall ein Gelaender zum Festhalten. Vorsicht Philip, da kommt Dir jemand entgegen. "Ob wir die Steile Treppe auch wieder herunterkommen?" denkt die Mama.
Oben hat man einen guten Ausblick ueber den Grand Canyon. Allerdings ist es in dem Raum auch ein bisschen stickig und Philip will nicht still stehen. Also gehen wir wieder nach unten, auf das Dach des groesseren Kreises. Von hier aus kann man auch auch alles sehen. Vor uns liegt die gigantische Schlucht des Grand Canyon. Philip erkundet lieber die Kreisrunde Plattform, waehrend wir den Ausblick geniessen.
Regen im Grand Canyon
Dann fahren wir einmal durch den Grand Canyon National Park durch. Wenn man bedenkt, dass der Eintritt fuer sieben Tage gueltig ist, dann sind die 25 USD pro Auto gar nicht so viel. Im Grand Canyon Village halten wir an und suchen uns einen Parkplatz. Da faengt es auch schon an zu regnen. Der Regen verschlaegt uns fast die gute Laune. So ploetzlich, wie er gekommen ist hoert er jedoch auch wieder auf und hinterlaesst zwei wunderschoene Regenboegen ueber dem Grand Canyon.
Na das bekommt nun wirklich nicht jeder zu sehen. Wir steigen aus, um ein paar Fotos zu machen. Die Aussicht vom Mather Point ist toll. Der Colorado River schlaengelt sich unten durch die breite Schlucht und bildet einen Kontrast zu dem roten Stein.
Sonnenuntergang an der Schlucht
Wir beschliessen am Grand Canyon zu Picknicken und uns den Sonnenuntergang anzugucken. Gesagt getan. Der Highway 160 fuehrt uns aus dem Grand Canyon National Park heraus nach Tusayan, wo wir uebernachten werden. Aber zuerst suchen wir nach etwas zum Essen, dass wir wieder in den Park mitnehmen koennen. Beladen mit Abendessen machen wir uns auf den Weg zurueck in den Park. Wir muessen uns beeilen, denn die Sonne geht gleich unter.
An der Strasse finden wir einen kleinen Parkplatz mit Blick auf die Schlucht. Philip interessiert sich inzwischen nur fuers Essen, er hat Hunger und freut sich auf die Pommes. Wir stellen die Kamera auf, um beim Essen auch ein paar Fotos zu machen. Durch die untergehende Sonne veraendern sich die Lichtverhaeltnisse schnell. Beeindruckend, wie ploetzlich die Nacht einbricht. Als die Sonne fehlt, wird es auch kalt. Nun machen wir uns auf ins Hotel. Morgen koennen wir mehr vom Grand Canyon sehen.
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